Sonntag, 24. Juni 2007

Nikko National Park

Dieses Wochenende war so schoen. Wir sind gestern mit einer kleinen Gruppe nach Nikko gefahren. Es gibt da sehr viele Tempel und Schreine (Weltkulturerbe der Unesco) von denen wir uns allerhand angeschaut haben und eine ganz wunderschoene Landschaft. Ueberall stehen beeindruckend alte Zedern und es gibt viele wilde Baeche, oder zumindest einen, der immer wieder meinen Weg gekreuzt hat. Es ist ganz bergig und es gibt wilde Tiere, von denen ich auch gleich hordenweise entdecken konnte.

Ich war allein unterwegs und mir sind heute morgen beim Laufen mindestens 20 Affen begegnet, dazu ein echtes grosses Reh. Heute nachmittag beim Wandern habe ich noch ein weiteres gesehen und zwei Affen ;-) Total cool. Wir waren ja nur 140 km von Tokyo entfernt. Und wir sind ein Drittel vom Berg Nantai, eigentlich ein Vulkan, in einer halben Stunde hochgekraxelt (es war sowas von steil!).

Ich glaube, ich habe mich lange nicht mehr so erholt gefuehlt. Spaet am gestrigen Abend haben wir ein Open-Air-Onsen besucht, wo man hinwandern konnte (Nachtwanderung! wie auf Klassenfahrt :-)). Unter den Sternen in der heissen Quelle. Kimochii! Und es waren total wenig Leute dort. Die Nacht habe ich auf einem Futon geschlafen und heute morgen in der Herberge habe ich das beste Fruehstueck gegessen, das ich jemals in Japan bekommen habe. Es gab Toast mit Marmelade, Kaffee und Ruehrei, Salat. Herrlich!

Dann, es gab einen Wasserfall auf der Wanderung zu sehen (97 m) und gestern auf der Tempel-Wanderung haben wir in einem mobilen Cafe lecker (was wohl..?) Kaffee getrunken. Der Besitzer war ein echter Nikko-Eingeborener und -Fan und hat uns willkommen gehiessen. Von ihm hatten wir den "heissen" Tipp mit dem Onsen bekommen und auch den Weg zur Herberge aufgemalt bekommen. Planlos, wie wir sind, hatte sich naemlich keiner die Adresse davon mitgenommen :-)) und obwohl wir uns heute alle verloren haben (wir sind in 3 Gruppen zefallen), war das ein gelungener Ausflug.






Ernesto's Cafe


Hier fuehre ich alle zur Herberge, mit der prima gezeichneten Karte vom Cafebesitzer :-)

Dienstag, 19. Juni 2007

Sonntag, 17. Juni 2007

Freak Town


Heut nachmittag waren wir mal wieder am Imperialistenpalast. Es ist dort ziemlich langweilig. Man kann aber einmal drum herumlaufen. Die Strecke ist ganz beliebt bei Laeufern und Radfahrern, und staendig sieht man sie mit ner Flasche Wasser in der Hand vorbeiflitzen oder eben auf nem schicken Rennradl vorbeisausen. Da wird man ganz neidisch! Ich will auch wieder auf meinem roten Rennesel uebers Land fahren! Oder durch Tokyo....

Unterwegs zum Yasukuni Jinja haben wir dann irgendwie den Thorsten verloren. Wer sich jetzt wundert, dass wir zu diesem Schrein gegangen sind - wir waren einfach nur neugierig, was das fuer Leute sind, die dort hingehen. Der Yasukuni Jinja ist beruechtigt dafuer, dass die Kriegshelden Japans verehrt werden und die unsaglichen Kriegsverbrechen, die durch sie begangen wurden, verneint werden. Ganz schoen uebel. Als wir gegangen sind, wurden wir von einem Japaner angesprochen, ob wir aus Deutschland kommen. Und er hat uns sehr stolz davon erzaehlt, dass es in seiner Familie eine Tradition ist, dem Shintoismus zu folgen, yare yare...er war ein bisschen von sich ueberrascht, er habe wohl noch nie Auslaender angequatscht. Naja war schon komisch. Und er meinte, dass dieser Schrein sehr schlechtes Ansehen hat (z.B. bei den Chinesen) und ich glaube er wollte irgendwie entschuldigend sein. Ach keine Ahnung. Japan hat ein zweites Holocaust in Nanking veranstaltet und dieser Schrein versucht zu behaupten, es haette nie stattgefunden. Da gibt es nichts zu entschuldigen!

Danach sind wir dann mit der U-Bahn nach Akihabara reingefahren. Ich glaube, es wird "Electronic Town" oder so genannt. Es ist unglaublich bunt und laut da und am Wochenende ist die 3-spurige Strasse, die dort hindurchgeht, fuer Autos gesperrt. Dann sind dort lauter Strassenkuenstler, Bands, lustig und bunt angezogene Leute und haufenweise Freaks, die sich selbst darstellen. Also es ist wirklich krass dort, aber ueberhaupt nicht ueberraschend. Es ist genau das, was wir uns in Europa unter Japan vorstellen. In den Laeden gibt es den allerneusten Elektronikkram zu kaufen. Als ich zum ersten Mal da war, fand ich echt alles normal. Aber heute, da kam es mir doch ganz schoen abgedreht vor. Daher der neue Name - "Freak Town"






Samstag, 16. Juni 2007

Sehnsucht

Loneliness is like hunger; it isn't outside but inside oneself. To be lonely is to sense that one lacks something, something vitally necessary.
Das ist ein Satz aus dem Buch, das ich gerade lese. Oh, wie wahr es ist! Und man muss auch aufpassen, dass man nichts falsches isst..!
Gestern waren wir mit Leuten unterwegs, war das wieder schoen! Wiedermal im Muse gelandet, ist einfach nett da. Naechstes Mal gehen wir woanders hin. Aber dort gibt es ziemlich viele Auslaender. Ungefaehr die Haelfte der Gaeste, wuerde ich sagen. Die Japaner, die dort hinkommen, interessieren sich fuer Auslaender und sind daher wirklich einfach kennenzulernen (Mann wie Frau). Susi hat bestimmt 5 Getraenke spendiert bekommen. Wie schade, dass das in Deutschland so am aussterben ist ;-)

Freitag, 8. Juni 2007

Japan rockt

Diesen Mittwoch war ich mal auf nem Rockkonzert. Das war so richtig Japanisch, aber die Band waren die Red Hot Chili Peppers.
Naja Einlass war so um 7, wir sind natuerlich viel zu spaet gekommen, weil wir uns auf dem Riesengelaende vom Tokyo-Dome nicht gefunden haben. Als wir dann endlich halb 8 drinne waren, haben sie doch echt schon angefangen zu spielen!? Wir haben bestimmt die ersten 2 Lieder verpasst, naja egal. In der ganzen riesen Halle gab es nicht einen Sitz-oder Stehplatz, der nicht zugewiesen war. Sogar unten im Pulk! Es war alles so unglaublich ordentlich, niemand hat geraucht und alle standen auf den ihnen zugewiesenen Plaetzen. Kaum vorstellbar, bei schaetzungsweise 50000 Gaesten.
Unten, wo man normalerweise nur steht, war fuer jeden ein Klappstuhl aufgestellt und die gesamte Flaeche war nochmal in Bloecke unterteilt, so dass sich nie mehr als 30 Leute in die Quere kommen konnten. Zwischen den Reihen standen natuerlich alle. Ja, aber Platz zum Rumspringen war nicht wirklich. Demnach haben auch alle ziemlich ruhig getanzt (genau auf dem viertel Quadratmeter vor dem jeweiligen Klappstuhl) und es gab natuerlich auch keine Verletzten. Die Veranstalter waren sich ihrer Sache so sicher, dass draussen nichtmal ein Krankenwagen fuer den Notfall herumstand. Also ich hab mich gefuehlt wie auf nem anderen Stern. Das Konzert war aber schoen und sie haben relativ lange gespielt (2 Stunden sind schon ok).
Leider kann man auf den Photos kaum war erkennen. Hier ein einziges:

Mittwoch, 6. Juni 2007

Matsuri

Danke Dir Ben fuer den klasse Kommentar.
Um das ganze zu veranschaulichen, hier sind ein paar bunte Bilder vom Sanja Matsuri (in Asakusa) sowie auch vom Kanda Matsuri (letzes Bild).
Please, enjoy!



Normalerweise sind Tatoos am Oberkoerper, und sie auch noch zu zeigen, voellig TABU. Aber auf Matsuri ist es eine Ausnahme. Tatoos sind ein Zeichen fuer Yakuza und daher gefuerchtet. Man kann es sich kaum vorstellen, aber man hoert ziemlich boese Dinge.





Sollen ganz lecker schmecken - Tintenfischbaellchen





Eines von Susis Photos. Ich hatte an dem Tag meine Kamera vergessen. Das Trommeln nennt sich Taiko und ist wirklich eindrucksvoll.

Samstag, 2. Juni 2007


Waah, wie schrecklich!!! Es ist schon ein Drittel meiner Zeit hier vorbei! Und man hat es gar nicht gemerkt.
Es gibt immer viel zu arbeiten und die Freizeit ist wirklich knapp.
Trotz allem...es ist cool. Letztes Wochenende Freitag waren Susi und ich zu einer Japanischen Familie zum Abendessen in ihrem Haus eingeladen. Das war wirklich ein Erlebnis. Es gab Teezeremonie, Origami, lecker Essen und jede Menge Sake. Und eine prima Gelegenheit, Japanisch zu sprechen, weil alle kein Englisch sprachen, oder kaum Englisch. Es war grossartig. Wer in Deutschland wuerde schon ein paar wildfremde Auslaender in sein Haus einladen? Dieser Abend war wirklich inspirierend.



Am Tag darauf gab es im Imperial Palace North Garden im Nihon Budokan eine riesengrosse Massen- Aikidoveranstaltung. Aikidogruppen aus ganz Japan waren angereist und insgesamt waren um die 10000 Menschen anwesend. Auch meine Aikidogruppe und ich. Jede Gruppe hat fuer ein paar Minuten auf einer der Matten ihr Aikido vor dem Dosho (Ueshiba Kisshomaru) und all den anderen Menschen gezeigt. Vom Hombu Dojo waren ganz viele Vorfuehrungen. Ja wirklich cool, da mitgemacht zu haben. Hinterher sind wir ins Izakaya gegangen. Ganz wie daheim!









Gestern abend, Freitag, war ich dann das erste Mal in Tokyo "clubben". Ich bin im "Muse" gewesen. Jeder, der mal in Roppongi die Nacht verbringen will, sollte da hin gehen. Ich kann es nicht beschreiben, aber es war der beste Club, den ich je gesehen habe. Und wenn man in Tokyo weggeht, muss man bis zum naechsten Morgen bleiben, weil Nachts die Bahnen nicht fahren. Und dann war mir an diesem Morgen nur eine Stunde Schlaf gegoennt. Warum, verrate ich nicht ;-)
Und in dieser Woche hatten wir 2 Erdbeben! Das eine war nur leicht, aber heute konnte man es richtig fuehlen. Es war ein paar Kilometer noerdlich von Tokyo und war hier nicht mehr allzu stark, aber es war auf der Richterskala eines der Staerke 4. Es bebt haeufiger ganz leicht. Man spuert es nicht, aber hier im Haus zittern die Waende so leicht, dass nur die Fenster ein bisschen klappern. Ja das ist aber ganz normal hier. Keine Sorge!